Appell für die Ökumene

Appell für die Ökumene

In seiner Predigt zum Augsburger Hohen Friedensfest am 8. August in St. Anna zeichnete Domkapitular Wolfgang Klausnitzer (Erzdiözese Bamberg) eine Vision von Ökumene, die Unterschiede integriert. Zugleich solle niemand das ihm Wichtige aufgeben müssen.

Domkapitular Wolfgang Klausnitzer | Predigt zum Augsburger Hohen Friedensfest in St. Anna (Foto: I. Hoofmann)Die christlichen Kirchen hätten sich in der Ökumene zwar in vielen Punkten einander angenähert, sie seien aber in anderen traditionellen Themen zerstritten. So sei man beispielsweise bei ethischen Themen wie etwa der Genderfrage oder des Umganges mit Homosexualität innerkirchlich oder zwischenkirchlich uneins.

Klausnitzer plädierte für eine Ökumene, die von Liebe (agapē) geprägt ist: "Vielleicht gelingt es uns in der Ökumene, eine Gestalt und ein Bekenntnis der christlichen Gemeinschaft zu finden, in dem wir Anglikaner, Katholiken, Lutheraner, Orthodoxe, Reformierte und Mitglieder der Freikirchen und anderer Kirchen unser je eigenes Bekenntnis zur Form der Kirche 'aufgehoben', bewahrt und biblisch vertieft finden, bereichert durch das Bekenntnis der anderen. Es muss ja nicht unbedingt 400 Jahre dauern wie in der Christologie. Wenn es uns Christen gelänge, unsere Differenzen im Geist dieser „agape“, d. h. des gegenseitigen Beschenkens und Empfangens, beizulegen, wäre dies in der Tat ein christliches Zeugnis hinein in die vielen Zerrissenheiten dieser Welt und unserer Gesellschaft.
(>> gesamte Predigt zum Download)