„Wer an die anderen nicht denkt, macht sich selbst unnötig zum Opfer“

„Wer an die anderen nicht denkt, macht sich selbst unnötig zum Opfer“

Im Festgottesdienst zum Augsburger Hohen Friedensfest am 8. August predigte Prof. Dr. Josef Freitag, Spiritual des Seminars St. Lambert (Lantershofen), in der St. Anna Kirche zum Thema Fürsorge, dem Motto des Kulturprogramms zum Hohen Friedensfest und zum  Predigttext: „Niemanden übersehen! Jeder achte nicht nur auf das eigene Wohl, sondern auch auf das der anderen.“ (Phl 2,4) Seid so gesinnt, wie es dem Leben in Christus entspricht.

„Niemand übersehen, das können wir nicht! Aber wir können es immer neu, immer umfassender lernen, niemanden zu übersehen, wenn es uns auffällt, dass wir jemanden, vielleicht sogar eine ganze Gruppe, übersehen haben.“ sagte Freitag in seiner Predigt. Das Übersehen könne sich in Hinschauen und Reagieren verwandeln. Wir veränderten uns dabei, würden wacher werden, weiter, aufmerksamer, gegenseitiger und reicher im Miteinander, im Wahrnehmen unserer Welt und Wirklichkeit. Dabei ginge die Veränderung oft nur langsam voran und es gebe auch Rückschläge.

Übersehenwerden treffe vor allem die Schwächsten der Gesellschaft. Dies gelte es öffentlich zu machen, denn es betreffe letztlich alle. Andere zu übersehen und auszuschließen führe immer zum Konflikt und werde zum Schaden auch für die Ausschließenden.

Hilfe und Fürsorge könne aber nie nur dem einzelnen oder einer Gruppe gewährt wird, so Freitag, der die Not der Menschen an seinem Heimatort nahe dem Überschwemmungsgebiet in Ahrweiler derzeit intensiv erlebt. Und: „Keinem kann ohne die anderen geholfen werden!“ Es brauche den Zusammenhalt untereinander und die Infrastruktur.

In die Fürbitten des Festgottesdienstes schloss die Gemeinde die Hochwasseropfer mit ein und spendete die Kollekte der evangelischen und katholischen Kirche in Ahrweiler. Dort standen die Kirchenbänke im kontaminiertem Schlamm und müssen nun aufwendig gereinigt werden. Freitag dankte für die Augsburger Unterstützung: „Kirchenbänke sind wichtig, denn sie sind öffentlich. Hier können wir uns Trost spenden und Trost empfangen.“

Wer ebenfalls für die Restaurierung der Kirchenbänke spenden möchte:

Spendenkonto „Hochwasser“ bei der Kreissparkasse Ahrweiler, Spendenzweck: "Kirchenbänke"
IBAN: DE86 5775 1310 0000 3394 57, BIC: MALADE51AHR.

Die Kreissparkasse hat versprochen, die Spenden ihrerseits zu verdoppeln.