Ab in die Freiheit

Ab in die Freiheit

In einem Festgottesdienst in der überfüllten Kirche St. Anna ist Susanne Kasch am 17. Februar in den Ruhestand verabschiedet worden. Sie war 1990 die erste Frau, die in Bayern ein Dekansamt übernahm. Knapp 17 Jahre lang, seit 2002, war die heute 63-Jährige Stadtdekanin in Augsburg.

Kasch wurde in dem Gottesdienst vom Augsburger evangelischen Regionalbischof Axel Piper entpflichtet. Die Stadtdekanin habe in ihrem Amt erfolgreich neue Wege beschritten, sagte Piper. Sie sei ihre Aufgaben "neugierig, offen, unkonventionell, mutig und profiliert" angegangen.

Piper erinnerte insbesondere an die aufwendige Sanierung der Kirche St. Anna während Kaschs Amtszeit, an ihren Einsatz für das Augsburger Friedensfest und das Reformationsjubiläum 2017. Überdies habe die Stadtdekanin eine "verlässliche und gründende Ökumene" gepflegt. "Wir schulden Ihnen allen einen tiefen Dank für ihre engagierte Arbeit, für das, was Sie gemacht und bewegt haben und für die profilierte und kompetente Weise, wie sie es gemacht haben", betonte Piper.

Susanne Kasch predigte zu Salomo 7, 15-18 und tat dies in drei Annäherungen: Ab in die Mitte – Ab in die Freiheit – Ab in die Gottesfurcht.

Bewegende Grußworte sprachen Oberbürgermeister Kurt Gribl, Stadtdekan Helmug Haug (St. Moritz) Beate Schaber-Zeidler und Wolfgang Bär für die Dekanatssynode sowie Ute Pätzel und Johannes Bermpohl für die Kirchengemeinde St. Anna.
Im Anschluss lud das Dekanat bei Glühwein und Spanferkel zum Empfang in den Annahof. Viele Gottesdienstbesucher verabschiedeten sich hier persönlich bei Susanne Kasch. Abschied nehmen falle ihr nicht leicht sagte sie, denn hier sei der Ort, an dem sie in ihrem Leben bisher am längsten gewohnt habe. „Augsburg ist mir zur Heimat geworden.“

Kasch dankte für Begleitung, menschliche Nähe, Fürbitte und für das gute Miteinander. Sie habe den schönsten Beruf der Welt: „So viel Nähe zu den Menschen, so viel Freiheit in der Gestaltung der Arbeit, und immer wieder neu das Wort der Schrift auslegen dürfen. Ich wollte mit niemanden tauschen.“

Und wie geht es weiter für Susanne Kasch: „Mein Ruhestandswohnsitz wird Bayreuth sein. In Oberfranken habe ich Familie und Freunde und ich vertraue fest darauf, dass unser Herr auch dort mich noch brauchen kann.“
Kaschs Amtszeit endet offiziell zum 31. März. Ihr Nachfolger wird Michael Thoma. Er ist derzeit Referent für Seelsorge und Beratung im evangelischen Landeskirchenamt in München. Der gebürtige Nürnberger tritt sein Amt zum 1. April an.