Augsburger Friedenbilder 2021

Augsburger Friedenbilder 2021

Thema: „sorgst du dich? Um wen, um was und wie? #fürsorge“

Der Malwettbewerb

Friedensbild 1977

Jedes Jahr veranstaltet das Evangelisch-Lutherische Dekanat Augsburg einen Malwettbewerb. Zum Mitmachen eingeladen waren dieses Mal – unabhängig von Konfession und Religion – Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen. Der Malwettbewerb steht in der Tradition der sogenannten „Augsburger Friedensgemälde“, die seit 1650 in den Gottesdiensten zum Augsburger Hohen Friedensfest an Kinder verteilt wurden und findet seit 1977 jährlich statt (1. Gewinnerbild des Malwettbewerbes zum Friedensfest 1977 siehe Abb.). In der Jury zur Prämierung der diesjährigen Arbeiten wirkten mit: Vertreterinnen und Vertreter der evangelischen und katholischen Kirchen Augsburgs, Religionsund Kunstlehrerinnen und –lehrer der beteiligten Schulen und Vertreter der Stadt Augsburg. Das Siegerbild wurde mit Unterstützung der Kreissparkasse Augsburg als Plakat zum Hohen Friedensfest und als Ansichtskarte gedruckt.

Das Thema

„Für_Sorge“ umfasst ein weites Feld, das sowohl Sorge als auch Fürsorge beinhaltet. Man kann sie geben, aber auch empfangen. In ihren Gemälden haben die Schülerinnen und Schüler persönliche, gesellschaftliche religiöse und klimabezogene Aspekte einbezogen. Auch die Bibel thematisiert „Für_Sorge“ an vielen Stellen zum Beispiel beim Barmherzigen Samariter (Lukas 10), der Speisung der 5000 (Matthäus 14), Gott als Hirte (Psalm 23). Die Bergpredigt spricht davon, dass man sich nicht sorgen soll, denn Gott sorgt für uns (Matthäus 6). Der Malwettbewerb bezieht sich auf das Motto „Für- _Sorge“ des Kulturprogramms zum Augsburger Hohen Friedensfest vom 21. Juli bis 8. August.

Alle Infos unter: www.friedensstadt-augsburg.de/de/kulturprogramm

Augsburger hohes Friedensfest

Einzigartiger Feiertag: damals und heute

Geschichtlicher Ursprung

Das Augsburger Hohe Friedensfest geht zurück auf das Jahr 1650, als die evangelischen Christen Augsburgs erstmals ihre Gleichberechtigung mit den Katholiken feierten. Diese war zwar zuvor bereits formuliert worden – im Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) kam es aber dennoch zu blutigen Auseinandersetzungen. Katholiken und Protestanten unterdrückten sich wechselseitig. Kirchen wurden geschlossen und abgerissen. Den 14 evangelischen Predigern in Augsburg wurde am 8. August 1629 jede weitere Amtshandlung untersagt. Erst mit Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde schließlich im Westfälischen Frieden (1648) die Parität (Gleichheit) zwischen Katholiken und Protestanten hergestellt und entsprechend alle städtischen Ämter paritätisch (in einem gleichmäßigen Verhältnis) besetzt. In Erinnerung an die endlich errungene Gleichstellung stifteten die Augsburger Protestanten im Jahr 1650 mit dem Hohen Friedensfest am 8. August einen weltweit einzigartigen Feiertag. Sie dankten für den geschenkten Frieden und die Möglichkeit, ihren Glauben frei und gleichberechtigt leben zu dürfen.

Friedensfest Heute

Ohne Unterbrechung wird seit 1650 jedes Jahr am 8. August ein Gottesdienst gefeiert wird. Seit 1950, dem 300. Jahrestag des Festes, ist der Tag für die Stadt Augsburg gesetzlicher Feiertag. 2018 wurde das Augsburger Hohe Friedensfest mit dem Titel „Immaterielles Kulturerbes der UNESCO“ ausgezeichnet. Das Friedensfest verbindet heute alle Religionen. Die Sehnsucht der Menschen nach Frieden, seine Gefährdung durch Intoleranz, Hochmut und Machtgier und die Aufgabe, in aller Unterschiedlichkeit von Glaubenstraditionen und kulturellem Herkommen friedlich zusammenzuleben, ist der Inhalt des Festes – damals wie heute.