"Ich bin dem Schwäbischen sehr zugetan!"

"Ich bin dem Schwäbischen sehr zugetan!"

In einem Gottesdienst am Sonntag, den 13. Januar um 15.00 Uhr in Augsburg wird Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm in der St. Ulrichskirche Axel Piper (59) als neuen Regionalbischof im Kirchenkreis Augsburg und Schwaben in sein Amt einführen.

Den musikalischen Rahmen im Einführungsgottesdienst bilden der Posaunenchor aus Nördlingen, der Madrigalchor bei St. Anna und Kirchenmusikdirektor Wolfgang Kärner an der Orgel. Jugendliche der „Jungen Kirche Lindau“ werden ihre Gedanken zum Thema „Neuanfangen“ präsentieren. Der Gottesdienst soll einen Bogen vom Donauries über Augsburg bis nach Lindau spannen und so die Vielfalt, Größe und Lebendigkeit des Kirchenkreises zeigen.

Hinweis: Der Einführungsgottesdienst ist öffentlich und wird live vom Bayerischen Fernsehen ab 15 Uhr übertragen. Die Gottesdienstbesucher werden darum gebeten, rechtzeitig vor 15 Uhr ihre Plätze einzunehmen.

Der 59-Jährige hat seinen Dienst am 1. Januar 2019 als Nachfolger von Regionalbischof Michael Grabow angetreten, der Ende des Jahres in den Ruhestand ging.  Seit Juli 2003 war Piper Dekan in Weilheim. Nach seiner Ordination war er zunächst drei Jahre im Schuldienst, dann war er neun Jahre Pfarrer in Lindau. "Ich bin dem Schwäbischen sehr zugetan", sagte Piper dem Evangelischen Pressedienst (epd). denn er sei in Lindau auch zur Schule gegangen. Von 1996 bis 2003 arbeitete er als Referent für Konfirmandenarbeit und Gemeindepädagogik im Religionspädagogischen Zentrum in mittelfränkischen Heilsbronn.

Für seinen neuen Posten als Augsburger Regionalbischof hat sich Piper einiges vorgenommen. "Ich finde, dass wir vieles in der Kirche anpacken müssen". Vor allem wolle er stärker auf jene Menschen zugehen, die nichts mehr von Kirche wissen wollen. "Wir müssen offener und einladender werden, Ideen entwickeln, wie Kirche attraktiv bleiben kann." Kirche habe Botschaften, mit denen man das erreichen kann, ist Piper überzeugt: "Unsere Aufgabe ist es, Menschen zu stärken für ihr Leben, ihnen Selbstbewusstsein zu geben. Da haben wir viel zu sagen."

Sein Augenmerk will der neue Regionalbischof aber auch auf die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter in der Kirche richten. "Unser Kapital ist die Arbeitszufriedenheit der Menschen, die Stunde um Stunde für die Kirche arbeiten." Sie "motivierend zu begleiten" und ihnen "Danke zu sagen" sei auch bei seiner Arbeit als Dekan in Weilheim bereits einer seiner Schwerpunkte. Piper betonte überdies den diakonischen Auftrag der Kirche. Er sei sehr froh darüber, "dass es in Augsburg eine so starke Diakonie gibt". Es gelte, auch die Gemeinden in ihrem diakonischen Engagement zu bestärken: "Kindergärten, Tafeln, Flüchtlingshilfe - das ist gut und muss unterstützt werden."

Piper wohnt zusammen mit seiner Frau in Augsburg. Das Ehepaar hat zwei erwachsene Söhne. Er freue sich auf die neue Aufgabe, sagte Piper - "auf neue Menschen, neue Herausforderungen und darauf, ein Stück Aufbruch zu signalisieren."

Der Kirchenkreis Augsburg ist der jüngste der sechs Kirchenkreise der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Im Jahr 1971 wurde er durch Beschluss der Landessynode gegründet. Er erstreckt er sich von den Allgäuer Alpen und dem Bodensee bis ins Donauries und umfasst die Dekanatsbezirke Augsburg, Donauwörth, Kempten, Memmingen, Neu-Ulm, Oettingen und Nördlingen. Im Kirchenkreis gibt es etwa 150 Kirchengemeinden und 295.000 evangelischen Christen.