Kirchenaustritt: Mir reicht's - Oder doch nicht?

Kirchenaustritt: Mir reicht's - Oder doch nicht?

Die Augsburger Allgemeine veröffentlichte am 15. April den Artikel "Johanna Spieth tritt mit 87 Jahren aus der Kirche aus: "Mir reicht's". Seither erreichen uns viele Rückmeldungen, von Gemeindegliedern, die das ganz anders sehen und von ihrer Evangelischen Kirche überzeugt sind.

Jonas Straßer hat seine Meinung auf Instagram gepostet

Als Christ und Gemeindeglied in Gersthofen hat Jonas Straßer diesen Insta-Post aus seiner persönlichen Überzeugung geschrieben. Darüber hinaus ist er ehrenamtlich im Evangelischen Dekanat Augsburg engagiert und Mitglied im Präsidium unserer Dekanatssynode.

Instagram PostIch zahle Kirchensteuer, weil ich glaube. Oder: "Meine Kirche spendet den Kranken und Siechenden Trost. Meine Kirche speist die Hungernden. Was macht Ihre Kirche, Mr. Langdon? Ach ja richtig. Sie haben keine!"

Eine Tageszeitung berichtete jüngst über eine Frau im höheren Alter, die trotz jahrelangen ehrenamtlichen Engagements wegen einer Aufforderung zur Kirchensteuer aus der Kirche austrat. Kirche würde zu wenig tun dafür im Kontakt zu den Gläubigen zu halten.

Ich will und kann das so nicht stehen lassen. Kirche tut mit dem ihr anvertrauten Geld vieles Gutes, und lädt täglich ein, Glauben in Kirche zu erleben, Gott zu erfahren und Gutes für den Nächsten zu bewirken. Sei es als ein Begegnungsort für die Kleinsten oder ein Begegnungsort für die Älteren. Sei es, dass junge Menschen unabhängig ihrer familiären Herkunft nach Italien fahren, um dort über Glauben zu sprechen. Sei es, um jungen Menschen eine Ausbildung zu ermöglichen, die sonst vielleicht keine Ausbildung absolvieren könnten. Oder um Geflüchtete aufzunehmen. Krippen und Kindertagesstätten zu betreiben. Bildung zu ermöglichen. Um Musik zum Erklingen zu bringen. Um Hungernde Mahlzeiten zu vermitteln. Um internationale Hilfe zu ermöglichen. Oder um einfach da zu sein, wenn jemand sagt, er braucht jemand der ihm zuhört.

Hierfür braucht es Räume. Und hierfür braucht es Menschen. Für all dies verwendet Kirche ihr Kirchensteueraufkommen. Es ist mehr als eine Spende. Wir handeln aus dem Glauben heraus, und im Auftrag der Gemeinschaft, damit als Teil der Kirche. Kirche ist der Ort, an dem das christliche Leben stattfindet. Kirche ist, gemeinsam Verantwortung für den Nächsten zu übernehmen. Ich zahle Kirchensteuer, weil ich glaube.

Wollen wir eine Gesellschaft ohne Kirche? Natürlich macht Kirche nicht alles richtig. Wir sind Menschen, Gott sei Dank. Und wenn die, die Kritik üben, bleiben und sich aufraffen etwas zu ändern, dann macht Kirche weniger falsch als zuvor. Also gehen Sie nicht, sondern kommen Sie! Denn dann halten wir Kontakt zu uns - den Gläubigen.

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