Prävention sexualisierter Gewalt

Uns ist wichtig, dass der Dekanatsbezirk mit seinen Einrichtungen und seine Gemeinden sichere Orte für alle Menschen sind. Das gilt besonders für den Schutz vor sexualisierter Gewalt. In den letzten Jahren sind verstärkt Fälle von sexualisierter Gewalt auch in der evangelischen Kirche in Deutschland aufgedeckt worden. Menschen wurde großes Unrecht zugefügt. Oft leiden sie ein Leben lang unter den Folgen. Häufig hat die Gewalt auch zerstörerische Auswirkungen auf den Glauben. Immer wieder wurde der Missbrauch aber vertuscht.

 Uns als Dekanat ist wichtig:

  • Dass wir selbstkritisch mit dem Thema sexualisierter Gewalt umgehen.
  • Dass wir offen sind für die Anliegen und Bedürfnisse Betroffener.
  • Dass wir alles in unserer Macht Stehende für eine gute Prävention tun.

Dazu gehört auch ein Schutzkonzeptes. Nachdem im Laufe des Jahres 2023 die Landeskirche und die zuständige Fachstelle für den Umgang mit sexualisierter Gewalt Standards für Schutzkonzepte erarbeitet hat und uns zur Verfügung gestellt hat, haben wir mit einer dekanatlichen Arbeitsgruppe ein Schutzkonzeptes erstellt und unterstützen auch die Gemeinden in der Erstellung ihrer Schutzkonzepte. In die Risiko- und Potentialanalyse haben wir  Mitarbeitende aus Kinder- und Jugendarbeit, Kirchenmusik und Seniorenarbeit einbezogen.

Zu allen Fragen, Beratung, in Verdachtsfällen oder zur Meldung von bereits geschehener Gewalt nehmen Sie bitte Kontakt mit und auf.

Zusätzlich wollen wir Sie gerne auf die Fachstelle unserer Landeskirche, der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern verweisen mit der Ansprechstelle für Betroffene, der Meldestelle und der Anlaufstelle.help, bei der auch eine anonyme Erstberatung möglich ist.

https://aktiv-gegen-missbrauch-elkb.de/

Evangelisch-Lutherisches Dekanat Augsburg stellt Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt vor

Evangelisch-Lutherisches Dekanat Augsburg stellt Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt vor

Gemeinsam für Sicherheit und Achtsamkeit in der Gemeinde

Augsburg, 18.07.2025. Das Evangelisch-Lutherische Dekanat Augsburg hat ein umfassendes Schutzkonzept zur Prävention von sexualisierter Gewalt fertiggestellt. Ziel ist es, Menschen in allen Bereichen und Einrichtungen des Dekanatsbezirks – von der Kinder- und Jugendarbeit bis hin zur Evangelischen Studierendengemeinde Augsburg (ESG) – wirksam vor Grenzverletzungen und Übergriffen zu schützen.

„Wer einmal sexualisierte Gewalt erlebt hat, trägt oft ein Leben lang an den Folgen. Deshalb ist es unsere Pflicht als Dekanatsbezirk Augsburg, hinzuschauen, zu schützen und vorzubeugen“, betont Dekan Frank Kreiselmeier. Mit dem nun vorliegenden Schutzkonzept erfüllt das Dekanat nicht nur die Vorgaben der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, sondern setzt vor allem ein Zeichen für Aufmerksamkeit, Verantwortung und gelebte Fürsorge.

Die Erarbeitung des Konzepts begann mit einer Risiko- und Potentialanalyse. Dabei wurden gemeinsam mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden von Einrichtungen und Dienststellen der Gesamtkirchengemeinde und des Dekanatsbezirks konkrete Gefährdungssituationen identifiziert: Wo besteht ein erhöhtes Risiko für Übergriffe? Welche Schutzmaßnahmen sind nötig und praktikabel?

Ein wichtiger Bestandteil des Prozesses war die Beteiligung von Mitarbeitenden aus den unterschiedlichsten Bereichen im Dekanatsbezirk: Zahlreiche Menschen haben sich mit ihren Perspektiven und Erfahrungen eingebracht – sei es durch ausgefüllte Fragebögen, persönliche Gespräche oder die Mitarbeit in der Schutzkonzeptarbeitsgruppe. „Für diese Offenheit und die Beteiligung sind wir sehr dankbar“, so Dekan Frank Kreiselmeier.

Das nun vorliegende Schutzkonzept umfasst neben klaren Verhaltensregeln auch verbindliche Standards für Schulungen für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende sowie ein strukturiertes Verfahren für den Umgang mit Verdachtsfällen. Es ist kein einmaliger Abschluss, sondern ein wachsendes Instrument, das regelmäßig überprüft und weiterentwickelt wird.

„Wir wollen, dass unsere kirchlichen Einrichtungen und Dienststellen ein sicherer Ort für alle sind – ein Ort, an dem Achtsamkeit, Respekt und gegenseitige Verantwortung zum gelebten Alltag gehören“, sagt Dekan Frank Kreiselmeier.

Das Schutzkonzept kann auf Wunsch im Dekanatsbüro oder im Kirchengemeindeamt Augsburg eingesehen werden.
 

 

Haltung

Christlicher Glaube und sexualisierte Gewalt sind unvereinbar

Sexualisierte Gewalt – sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen, sexuelle Belästigung und Grenzüberschreitungen kommen vor – leider auch in der Kirche. Mit dem christlichen Glauben ist das unvereinbar. Es widerspricht all dem, wofür wir als Kirche stehen. Nach christlichem Verständnis besitzt jeder Mensch die gleiche Würde, egal welches Geschlecht, welches Alter, welche Hautfarbe oder welch körperliche oder psychische Verfassung er hat. Menschen im Glauben und Leben zu stärken, Gemeinschaft und Vertrauen zu ermöglichen, das ist unser Ziel. Sexuelle Belästigung, Grenzverletzungen oder sexualisierte Gewalt sind dagegen entwürdigend. Sie sind Ausdruck von Selbstüberhöhung und Machtmissbrauch – sie verursachen Angst, Leid und Zerstörung.

Wir verurteilen sexualisierte Gewalt aufs Schärfste

Es beschämt uns, dass Menschen, die Gemeinschaft, Trost oder Orientierung bei uns gesucht haben, stattdessen ausgenutzt und erniedrigt wurden und sexualisierte Gewalt erfahren haben. Betroffene kämpfen mit den Folgen häufig ein Leben lang. Betroffene im kirchlichen Kontext haben durch ihre Erfahrung oft auch den Zugang zum Glauben als Kraftquelle verloren. Deshalb verurteilen wir sexualisierte Gewalt aufs Schärfste.

Kirche und Diakonie sollen sichere Orte sein

Wir können Vergangenes nicht ungeschehen oder einfach wiedergutmachen. Aber wir können und wollen aktiv Vergangenes aufarbeiten, Betroffene unterstützen und mit ihnen nach neuen gemeinsamen Wegen suchen. Kirche und Diakonie sollen sichere Orte sein. Schutz vor sexualisierter Gewalt geht uns alle an. Denn jeder Mensch hat ein Recht auf ein Leben in Würde und Achtung der körperlichen und geistlichen Selbstbestimmung. Dafür stehen wir als Kirche und dafür setzen wir uns aktiv ein.

Prävention und Schutzkonzept

Für uns ist es sehr wichtig, dass diese Haltung in unserem täglichen Handeln deutlich zum Ausdruck kommt. Aus diesem Grund arbeiten wir an einem Schutzkonzept in dem klare Leitlinien und präventive Maßnahmen beschrieben sind. So gehört es für uns dazu, dass sich alle unsere Mitarbeitenden an einen Verhaltenskodex halten, sich zum Thema Prävention sexualisierter Gewalt schulen und wissen, wie sie bei einem Verdacht von sexualisierter Gewalt handeln sollen.

Beratungsmöglichkeiten

Logo der Ansprechstelle

Ansprechstelle für Betroffene

Wem durch einen kirchlichen Mitarbeitenden sexualisierte Gewalt zugefügt wurde, kann sich an die „Ansprechstelle für Betroffene“ wenden. Die Beraterinnen begleiten in einem absolut vertraulichen Rahmen. Sie überlegen gemeinsam mit den Betroffenen, welche Hilfe und Unterstützung diese brauchen, und welche Schritte sie als nächstes gehen möchten. Ohne Einwilligung der Betroffenen werden keine Informationen an Dritte weitergegeben. Wir haben zwei Telefonsprechstunden in der Woche für Sie eingerichtet, an denen wir persönlich für Sie da sind: Montag, 10:00 Uhr bis 11:00 Uhr und Dienstag von 17:00 Uhr bis 18:00 Uhr: Tel.: 089 / 5595 – 335

Darüber hinaus sind wir über unsere E-Mailadresse ansprechstellesg@elkb.de jederzeit für Sie erreichbar. Wir antworten wochentags in der Regel innerhalb von 48 Stunden.

Logo der Meldestelle

Meldestelle

Die Meldestelle für sexualisierte Gewalt in der Evang.-Luth. Kirche Bayern ist die Anlaufstelle für alle Verdachtsfälle und Meldungen im Zusammenhang mit sexuellen Übergriffen. Die Mitarbeiterinnen stehen den betroffenen und meldenden Personen zur Seite, beraten und unterstützen bei der Klärung und begleiten die Maßnahmen im Umgang mit Grenzverletzungen und Übergriffen.

Für Beratung bei der Einschätzung von Verdachtsmomenten sowie Hilfe und Unterstützung bei den notwendigen Maßnahmen können Sie die Meldestelle unter folgenden Kontaktdaten erreichen: Tel.: 089 / 5595 – 342; Mail: meldestelleSG@elkb.de

Logo der zentralen Anlaufstelle.help

Anlaufstelle.help

Die zentrale Anlaufstelle.help ist eine unabhängige und kostenlose Beratungsstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt in Kirche und Diakonie. Sie bietet eine anonyme Erstberatung, professionelle Hilfe, unabhängige Unterstützung und Strukturkenntnis in evangelischer Kirche und Diakonie. Die Anlaufstelle vermittelt auf Wunsch an kirchliche und diakonische Ansprechstellen weiter und informiert auch über alternative und unabhängige Beratungsangebote. Die Zentrale Anlaufstelle.help ist montags bis donnerstags von 10:00 bis 12:00 Uhr erreichbar unter: 0800 5040112.

Schulungen zum Thema Prävention von sexualisierter Gewalt

Schulungen und Fortbildungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Sensibilisierung zum Thema Prävention sexualisierter Gewalt und erleichtern den Einstieg bei der Entwicklung von Schutzkonzepten.

Die Fachstelle für den Umgang mit sexualisierter Gewalt bietet deshalb für ehrenamtlich und hauptberuflich Mitarbeitende in der ELKB regelmäßig Schulungen an, in Präsenz und digital.

Eine Übersicht des überregionalen Schulungsangebots finden Sie unter folgendem Link: 
https://aktiv-gegen-missbrauch-elkb.de/veranstaltungen/.
 

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