Der Augsburger Bischof Bertram Meier predigte im ökumenischen Festgottesdienst in der vollbesetzten St. Anna Kirche zum Bibeltext der Hochzeit zu Kana und fragte: „Wie kann man gerade heute von Festen und Frieden reden, wenn zahlreiche kriegerische Auseinandersetzungen sich vor unserer Haustüre abspielen? Wer wünscht sich in Kriegsgebieten Wein, wenn nicht einmal einige Tropfen Wasser vorhanden sind?
Der Heilige Stuhl plädiert für eine Zweistaatenlösung
Wer kann denn heute im Heiligen Land, im Land der Hochzeit von Kana, feiern? Da, wo Tische mit allen möglichen Speisen bereitstanden, herrscht heute quälende Hungersnot“. Mit Blick auf die Zukunft müsse man sowohl dem Sicherheitsbedürfnis jüdischer Israelis als auch dem Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser Rechnung tragen. Daher setze sich der Heilige Stuhl im Nahen Osten für eine Zweistaatenlösung ein.
Jeder Krieg ist ein Versagen der Menschheit
Außerdem gedachte der Bischof der vielen afrikanischen, asiatischen und lateinamerikanischen Länder, ihre Armut und Konflikte und nahm Bezug auf den über drei Jahre andauernden Angriffskrieg in der Ukraine. „Jeder Krieg ist ein Versagen der Menschheit und der Menschlichkeit, mit dem wir uns nie abfinden dürfen“, so Bertram Meier.
Friede zwischen Kirchen, Religionen, Nationen und der Friede in der Gesellschaft sei ein kostbares und zerbrechliche Gut, das gründliche Arbeit voraussetzte. „Der Friede ist zwar letztlich ein Gottesgeschenk, aber keine Selbstverständlichkeit. Der Friede braucht unsere aktive Mitwirkung. Engagieren wir uns als Baumeister des Friedens! Und vergessen wir nicht: Der Friede beginnt im eigenen Herzen“. Im Gottesdienst eher unüblich reagierte die Gemeinde mit spontanem, herzlichem Applaus und zeigte so ihre Zustimmung.