Segen klebt nicht an den Mauern: Entwidmung der Zachäuskirche in Stätzling

Zachäuskirche Stätzling
Bildrechte hero / Kirchengemeinde Der Gute Hirte - Friedberg

Am 31. Dezember um 15.00 Uhr endet in Friedberg-Stätzling eine Ära. Die Zachäuskirche wird im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes entwidmet. Oberkirchenrat Stefan Blumtritt wird die Entwidmung vornehmen.

Kirchengebäude sind Heimat für die Seele

Der Schritt, ein Gotteshaus aufzugeben, ist für keine Kirchengemeinde leicht. „Kirchengebäude sind Heimat für die Seele und Orte, an denen Menschen Freud und Leid vor Gott gebracht haben. Wenn wir die Zachäuskirche nun entwidmen, schmerzt dieser Abschied natürlich“, sagt Regionalbischof Klaus Stiegler. „Doch wir dürfen darauf vertrauen, dass der Segen nicht an den Mauern klebt, sondern mit den Menschen weiterzieht. Kirche ist dort, wo Gemeinschaft gelebt wird – unabhängig vom Gebäude.“

Sorgfältige Vorbereitung durch die Gemeinde 

Der Abschied kommt nicht plötzlich. Pfarrer Falko von Saldern bereitet diesen bedeutsamen Schritt bereits seit einem dreiviertel Jahr intensiv mit der Gemeinde und den Verantwortlichen vor. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf dem Verbleib der liturgischen Gegenstände und des Inventars: Fast alles aus der Zachäuskirche wird innerhalb der Kirchengemeinde weiterverwendet und findet an anderen Orten eine neue Bestimmung. So bleibt das Erbe der Kirche im Gemeindeleben präsent.

Zukunft als Ort für Kinder geplant

Auch für das Gebäude selbst zeichnet sich eine hoffnungsvolle Zukunft ab. Der Bebauungsplan für Stätzling sieht vor, dass die ehemalige Kirche zu einer Kindertageseinrichtung umgenutzt werden kann. Dazu Regionalbischof Klaus Stiegler: „Dass an diesem Ort, an dem so viele Gebete gesprochen wurden, künftig vielleicht Kinder spielen, lachen und einen Ort spiritueller Erfahrungen und religiöser Bildung ist, ist eine wunderbare Vorstellung. Sollte die politische Gemeinde dem Plan zustimmen, bleibt dieses Haus ein Ort des Lebens und des Wachsens. Eine bessere Nachnutzung für eine Kirche kann man sich kaum wünschen.“

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