Runder Tisch der Religionen fordert Frieden in der Ukraine

Runder Tisch der Religionen fordert Frieden in der Ukraine

Frieden und Gerechtigkeit für die Völker der Ukraine und Russlands im gemeinsamen Haus Europa

Stellungnahme der Sprecher des Runden Tisches der Religionen Augsburg
 
Schwerter zu Pflugscharen - Jewgeni Wutschetitsch - Geschenk der Sowjetunion an die UNO - 1959 | CC WikimediaEs ist Krieg in Europa. Wir beklagen den militärischen Einmarsch in ein unabhängiges Land, Bomben und Raketen auf militärische und zivile Ziele. Der Angriffsbefehl Wladimir Putins ist durch nichts zu rechtfertigen, welche berechtigten Anliegen Russland gegenüber der Ukraine auch gehabt haben mag. Wir sehen uns verbunden mit den Menschen in der Ukraine und allen mutigen Menschen, die sich in Russland gegen den Krieg stellen.

„Krieg soll nach Gottes willen nicht sein“, formulierte der Ökumenische Rat der Kirchen bei seiner Gründung 1948 in Amsterdam. Der Primas der Ukrainischen Orthodoxen Kirche (Moskauer Patriarchat), Metropolit von Kiew und der ganzen Ukraine, Onuphry, wandte sich in einer ersten Reaktion gegen den russischen Angriff und nannte jeden Krieg eine Sünde. Auch die anderen Kirchen der Ukraine verurteilten die Angriffe. Die jüdischen Gemeinden sind in großer Sorge, ebenso die muslimische Gemeinschaft der Krimtataren.
 
Als Menschen des Glaubens beten wir, dass die Waffen schweigen. Wir beten für die durch Kriegshandlungen bedrohten Menschen, für Menschen, die Zuflucht in anderen Regionen und Ländern suchen. Wir beten für die politisch Verantwortlichen in der russischen Regierung, dass sie die Angriffe stoppen. Wir beten für die ukrainische Regierung und für die Regierungen der NATO-Staaten. Das Feuer des Krieges muss gelöscht werden. Wir bitten die deutsche Regierung und Zivilgesellschaft, die Aufnahme von Flüchtlingen vorzubereiten und humanitäre Hilfe einzuleiten.  
 
1959 schenkte die Sowjetunion den Vereinten Nationen die Skulptur eines Künstlers aus der Ukraine. Sie zeigt einen kräftigen Mann, der das biblische Motto „Schwerter zu Pflugscharen“ in die Tat umsetzt. Seitdem steht dieser Wegweiser zum Frieden im Garten der UNO in New York. Er lädt in eine Zukunft ein, in der die Völker der Ukraine und Russlands in Frieden, wahrer Freundschaft und Selbstbestimmung versöhnt miteinander leben. Eine Zukunft des Friedens und der Gerechtigkeit im gemeinsamen Haus Europa. Dazu wollen wir mit unseren Kräften und Möglichkeiten beitragen.
 
Augsburg, 26. Februar 2022
Hogen Harter, Bodhidharma Zendo Augsburg         
Wolfgang Krauß, Mennonitengemeinde
Sprecher des Runden Tisches der Religionen Augsburg