Aus den Schätzen des Evangelisch-Lutherischen Kirchenarchivs Augsburg: Archivalie des Monats | Dezember 2021
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Wind und Wetter ist der St. Anna Engel auf dem Westgiebel der Kirche ausgesetzt. Man sieht ihn gut vom Stadtmarkt aus. Doch seit wann gibt es die Engel-Wetterfahne? Und wer hat sie geschaffen? Unsere
Dekanatsarchivarin Barbara Rajkay hat Antworten und historische Dokumente gefunden.
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Seit dem 27. September 1965 ragt auf dem Westgiebel der Augsburger St. Anna Kirche ein Posaune blasender Engel als Windfahne in den Himmel. Prof. Ernst Göhlert (1905 – 1991) fertigte den Entwurf. Er hatte in München an der Kunstakademie bei Fritz Helmuth Ehmcke Grafik und Buchkunst studiert.
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Ab 1930 bis zu seinem Tod lebte er mit einigen Jahren Unterbrechung in Augsburg im Herrenbachviertel. Der Grafiker und 'Entwerfer' (so steht es in seinem Briefkopf) erhielt vor allem Aufträge für Bauschmuck. Briefmarkensammlern dürfte u.a. seine
Sondermarke zur Schlacht auf dem Lechfeld 1955 bekannt sein. Das
aktuelle Wappen der Stadt Mindelheim stammt ebenfalls von Göhlert.
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Im Archiv der St. Anna Gemeinde hat sich eine Kopie des Entwurfs im Maßstab 1:20 erhalten und das von Hand geschriebene Kostenangebot (480 DM). Die Ausführung übernahm die Kunstschlosserei Michael Rauschen am Mittleren Lech 32.
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Der Engel wurde in 2 mm starkem Kupferblech gefertigt und brüniert, die Trompete[!] (so heißt es beim Kunstschlosser) seitlich versteift. Der Stab ist aus Eisen, mit Kupfer überzogen, die Spitze mit Doppelgold blattvergoldet. Einschließlich der Montage belief sich die Rechnung des Kunstschlossers auf 877 DM.