Confessio Augustana - das Augsburger Bekenntnis

Confessio Augustana - das Augsburger Bekenntnis

Titelblatt der Confessio Augustana1530 wird das Augsburger Bekenntnis («Confessio Augustana») vor Kaiser und Reichsständen in Augsburg von Philipp Melanchthon öffentlich vorgetragen. Er hat den Text in Zusammenarbeit mit Martin Luther verfasst.

Hauptthema ist die befreiende Kraft des Glaubens an Jesus Christus gegenüber den lebensvernichtenden Zwängen des Leistungsdenkens. Der Mensch wird von Gott wertgeschätzt und angenommen, wie er ist. Aus diesem Grundvertrauen heraus, «wertvoll» zu sein, können wir uns selbst und unseren Mitmenschen liebevoll begegnen, können ohne Sorge um uns selbst Verantwortung für unsere Welt übernehmen.

Die Frage nach der Wahrheit ist nicht entschieden: Um die Wahrheit muss gestritten werden. Kein kirchliches Lehramt darf sie abschließend beantworten.
Was die Kirche eint, ist das echte Predigen des Wortes Gottes und die Feier der Sakramente Taufe und Abendmahl gemäß ihrer Einsetzung. Kirchenordnungen, Zeremonien und Bräuche können dagegen ganz unterschiedlich sein.

Päpstliche und Lutheraner können sich in Augsburg nicht einigen, die Lehrmeinung der «Protestanten» wird verworfen.

Confessio Augustana heute - weltweit

77 Millionen lutherische Christen weltweit

    • 77 Millionen Christen | Die Confessio Augustana ist heute die Lehrgrundlage von 149 evangelischen Kirchen in 99 Ländern weltweit, denen rund 77 Millionen Christen angehören. Sie sind Mitglieder im Lutherischen Weltbund. Weltweit tragen viele evangelische Kirchengemeinde den Zusatz C.A. oder A.B. in ihrem Namen, der auf das Bekenntnis verweist.

Confessio Augustana heute - in Augsburg

  • CA-Gedenken | Zur Erinnerung an die Verlesung der Confessio Augustana am 25. Juni 1530 lädt das Evangelisch-Lutherische Dekanat Augsburg jedes Jahr zu einem Festgottesdienst mit Empfang ein.

  • Landesbischof J. Bedford-Strohm besucht die LutherstiegeGeschichte hautnah | Das Museum Lutherstiege in historischen Klosterräumen geht der Frage nach, welche Rolle St. Anna und Augsburg in der Reformation spielten, bezeiht sich dabei auch auf die Confessio Augustana und spannt den Bogen bis zum Augsburger Hohen Friedensfest, das jährlich in der ganzen Stadt mit allen Religionsgemeinschaften gefeiert wird.

  • Mehr Toleranz, Realismus, Augenmaß! "Das wäre so entscheidend wichtig heute! Und deswegen ist Confessio Augustana hochaktuell, auch außerhalb von Kirche", so Regionalbischof Axel Piper in seiner Predigt im Festgottesdienst zum 490. Jubiläum der Confessio Augustana am 28. Juni 2020.
  • 500jähriges Jubiläum | 2030 feiert die Confessio Augustana weltweit ihr 500jähriges Bestehen. Wir laden Sie schon jetzt herzlich nach Augsburg ein. Seien Sie beim Jubiläum 2030 unser Gast. Bis dahin: Schauen Sie gerne bei uns vorbei oder besuchen Sie uns online. Einen ersten Infoflyer gibt es bereits.

Weiterführende Links

„Mundart des Glaubens“
Zwölf Fragen und Antworten zur Confessio Augustana, dem Augsburger Bekenntnis

Confesssio Augustana (Augsburger Bekenntnis) im Wortlaut
Das Bekenntnis wurde 1530 Seiner Majestät Karl V. in Augsburg von Philipp Melanchthon (1497-1560) überreicht. Digitalisat des historischen Dokuments

Die Confessio Augustana wird vorgelegt
Als Martin Luther 1517 seine Thesen veröffentlichte, hatte er nicht im Sinn, eine Kirchenspaltung herbeizuführen. Dennoch entwickelte sich – auch weil beide Seiten in dem Religionsstreit keine Kompromisse finden konnten – eine nicht mehr zu überbrückende Lücke zwischen den Anhängern des Papstes und der römischen Kirche und den Anhängern des Reformator.

Schlaglicht 1530: die "Confessio Augustana"
Mit der "Confessio Augustana" überreichten die Lutheraner dem Kaiser ein Papier, das ihre Bekenntnisgrundlage darlegte, sozusagen die Essentials ihrer Glaubensüberzeugungen. Schon ein Jahr später gründeten die Anhänger Luthers den Schmalkaldischen Bund. Die Confessio Augustana ist nicht nur wegen dieser Selbstdefinition – die der Religionsfrieden aufgreifen wird – wichtig. Ein ganzes Jahrhundert (ungefähr 1550-1650) wird das "Konfessionelles Zeitalter" genannt, weil es so sehr im Bann der Konfessionen stand, in ihm auch viele Confessiones formuliert wurden.