Spirituelles Zentrum – Barfuß im Herzen der Stadt

Spirituelles Zentrum – Barfuß im Herzen der Stadt

Pfarrerin Maral Zahed übernimmt neue Projektstelle an der Augsburger Barfüßerkirche

Pfarrerin Maral ZahedIn einem feierlichen Gottesdienst wurde Maral Zahed am Sonntag, den 17. September als Pfarrerin auf der neuen Projektstelle „Spirituelles Zentrum ‚Barfuß im Herzen der Stadt‘“ von Dekan Frank Kreiselmeier in ihr Amt eingeführt. Viele Gäste aus der Ökumene, der Barfüßergemeinde und der franziskanischen Gemeinschaft waren mit dabei und überbrachten Glückwünsche.

Dekan Frank Kreiselmeier und Pfarrerin Maral ZahedDie Idee des „Spirituellen Zentrums“ an der Barfüßerkirche gäbe es schon sehr lange – schon Jahrzehnte, so Dekan Frank Kreiselmeier, aber durch „800 Jahre Barfüßerkirche“ und „800 Jahre franziskanische Tradition in Augsburg“ habe das Thema eine konkrete Form und besonderen Schub bekommen. „Nach dem großen Jubiläumsjahr 2021/22 war und ist es uns ein Anliegen, das Thema Spiritualität zu stärken und hier an der Barfüßerkirche zu verwurzeln. Deshalb freuen wir uns sehr, dass uns die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern für die nächsten drei Jahre eine 50-Prozent-Projektstelle finanziert.“

Offen für alle Menschen, die auf der Suche sind nach Gott und Glaube

Segen zur EinführungEs sei eine Pfarrstelle, die bewusst öffnet: über Gemeindegrenzen, über Dekanatsgrenzen hinaus, aber auch über die Grenzen der Konfession und sogar der Kirche. Die ökumenischen Angeboten seien offen für alle Menschen, die auf der Suche seien nach Gott und Glaube, nach Sinn und Ruhe, nach Gemeinschaft und Gebet. „Vielleicht geht es aber auch erstmal um ein Bewusstmachen, was Spiritualität ist - was sie uns ist und wo sie in einer Stadtgesellschaft ihren Ort hat – und auch Orte braucht“, so Dekan Kreiselmeier weiter.

In Ihrer Predigt zum Bibeltext „Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen werdet, noch um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung?“ (Mt 6,25) ging Pfarrerin Maral Zahed auf diese Fragen ein. „Der Text ist wie ein Wellnesswochenende für die Seele. - Ach was! Eine ganze Wellnesswoche. - Eine Anleitung zur Gelassenheit und die Erlaubnis zur Tiefenentspannung.“

Welche Prioritäten setze ich in meinem Leben?

Pfarrerin Maral ZahedZugleich sei der Verzicht auf Sorge nicht radikal gemeint ist. Es gehe vielmehr darum, worum ich mich zuerst kümmere. Welche Prioritäten ich in meinem Leben setze, um eine Sanierung der Prioritäten. Das sei wie beim Chiropraktiker oder einer guten Osteopathin, die die Wirbel zurechtrückt. Es gehe um eine Neuordnung der Wirbel meines Glaubenskörpers: alles an seinem Platz, das Wichtige zuerst, nämlich Gottes Reich, und alles andere sei zweitrangig, nämlich Essen, Trinken, Kleidung, Wohnung, Reisen und Statussymbole, Hobbys und Kontostand. Spiritualität bedeute „das Versorgen Gott zu überlassen, das alles wächst aus der Beziehung, die wir heutzutage Spiritualität nennen - ein Wort mit sechs Silben und keine sieben Siegel! Sondern einem einzigen Schlüssel: Beziehung!“ Für und alle hoffe Pfarrerin Zahed, „dass wir immer mehr unsere Beziehung zu Gott auf die erste Stelle setzen können. Dass wir uns immer leichter als Gottes Kinder begreifen und, dass wir immer öfter Gott unsere Sorgen überlassen können.

Spiritualität wird zu einem Kernthema

Kirchenrätin Andrea Heußner überreicht Pfarrerin Maral Zahed ein Geschenk zur EinführungIm Anschluss an den Gottesdienst überbrachte Kirchenrätin Andrea Heußner Grüße der der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Sie freue sich sehr über das Spirituelle Zentrum an der Barfüßerkirche, denn auch die Landeskirche wolle das Thema „Spiritualität“ in den nächsten Jahren zu einem Kernthema ausbauen.

Sr. M. Martina Schmidt von den Dillinger Franziskanerinnen Deutsche Provinz lobte die Einrichtung der Projektstelle und freut sich über die ökumenische Arbeit: Es sei eine sehr gute Entscheidung der Evangelischen Kirche, dass es mit dem Spirituellen Zentrum weitergehe und es sei eine sehr gute Entscheidung der Dillinger Franziskanerinnen, dass mit Schwester Marta und Schwester Veronika zwei Frauen diese Arbeit zusätzlich unterstützen.

Pfarrerin Maral Zahed war zuvor auf einer halben Stelle in Oberallershausen und Eching tätig. Sie hat ihren Dienstsitz an die Augsburger Kirche zu den Barfüßern, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Die Projektstelle endet am 30. Juni 2026. Aufgabe wird es neben spirituellen Angeboten auch sein, möglichst dauerhafte Strukturen für die Weiterarbeit zu schaffen und dafür auch Spenden zu erbitten.

Weitere Infos & Kontakt: www.barfuss-im-herzen-der-stadt.de

Siehe auch: Spirituelles Zentrum – Barfuß im Herzen der Stadt: Der Samen der gesäht wurde, trägt viel Frucht

Im rt1-Radiointerview spricht Pfarrerin Maral Zahed mit Torsten Thierbach darüber, was für sie "Spiritualität" bedeutet.
Einen Kompass, der dabei hilft, sicher durch unruhige Zeiten zu kommen: Viele suchen ihn. Aber nicht alle finden ihn. Dabei helfen will Pfarrerin Maral Zahed. Und dazu baut sie mitten in Augsburg bei der Barfüßer Kirche ein Spirituelles Zentrum auf.