(epd) Der bayerische evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm ruft zum Jahreswechsel dazu auf, die anderen im Blick zu behalten, empfindsam für einander zu bleiben und die Türen für einander offen zu halten. Die Jahreslosung für das neue Jahr habe etwas Bestechendes: "Nur wer Barmherzigkeit erfahren hat, kann barmherzig sein." Die Jahreslosung lautet: "Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!" (Lukas 6,36). Sie stammt aus der sogenannten Feldrede im Lukasevangelium. Dort mahnt Jesus auch Werte wie Zuwendung und Solidarität, Nächstenliebe und Feindesliebe an.

"Es ist wie mit der Liebe, die man nur geben kann, wenn man sie selbst erfahren hat. Das hat nichts Mathematisches, es handelt sich um keine Gleichung", erklärte Bedford-Strohm, der auch Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist. Barmherzigkeit habe für manche etwas Altertümliches, räumt er ein, sie sei aber für ihn "ein Programm, ein Auftrag Gottes an uns alle". Wer barmherzig sei, schließe verfahrene Situationen auf, "der erreicht Herzen und schafft Umdenken bei Festgefahrenem", sagte der Bischof. Er sei sich sicher, "die Wirkung wird uns überraschen".